Dass ich einmal auf eine GALA eingeladen sein würde, das hätte ich nie im Leben gedacht.

Na gut, es war keine Gala wie man sich eine Gala im Allgemeinen vorstellt (Oscar-Verleihung, Met-Gala, Filmfestspiele von Cannes etc.) 

Es war die Eröffnungsgala des Salzburger Stiers, eines Kabarettpreises, der dieses Jahr in Lindau verliehen wurde. Wie es dazu kam, dass ich dort eingeladen war, ist eine eigene Geschichte. Hier soll es darum gehen, wie ich mein Gala-Outfit genäht habe.

Zuerst habe ich natürlich nach Bildern gegoogelt, wie wohl der Dresscode bei den vergangenen Preisverleihungen war. Das Ergebnis meiner Recherche ergab: ziemlich unspektakulär. Eigentlich nicht von normaler Alltagskleidung zu unterscheiden. Trotzdem hat mich allein das Wort „Gala“ dazu inspiriert, mir ein Outfit zu nähen:

Hier ist es: Mein persönliches ungalantes, aber farbenfrohes Gala-Outfit. Voilà!

Sabine in einem rosafarbenen T-Shirt und einem blau-gemusterten, wadenlangen Rock, der in der Taille in unregelmäßige Falten gelegt ist.

Den Waxprint-Stoff hatte ich noch in meinem Stoffvorrat, und ich habe schon lange überlegt, was ich daraus machen könnte. Ein Rock für eine nicht besonders galamäßige Gala, war genau die richtige Idee!

Wie habe ich den Rock gemacht?

Eigentlich ganz einfach.

Der Schnitt

Man nehme einen Rockgrundschnitt mit jeweils zwei Abnähern im Vorder- und Rückenteil. Die Länge sollte ungefähr der späteren fertigen Rocklänge entsprechen (bei mir sind es ca. 80 cm).

Schritt 1: 

Der Grundschnitt

eine einfache Zeichnung eines Rockgrundschnittes mit jeweils zwei Abnähern im Vorder- und Rückenteil

Schritt 2:

Das Vorderteil in drei Teile schneiden und am Saum jeweils 15 cm und in der Taille um jeweils 30 cm aufdrehen.

Schritt 3:

Das Ganze mit dem Rückenteil wiederholen.

Schritt 4:

So sehen dann die fertigen Schnittteile aus.

Das Zuschneiden

Da die Schnittteile ziemlich groß sind, habe ich den Rock ausnahmsweise! quer zum Fadenlauf zugeschnitten. Sonst hätte ich eine Naht in der vorderen- und hinteren Mitte gehabt. So konnte ich die Teile einfach im Stoffbruch zuschneiden.

Das Nähen

Zuerst werden die Seittennähte mit einer Rechts-Links-Naht geschlossen.

Dann wird die Taille so in Falten gelegt, dass man auf die erforderliche Bundweite kommt.

Die letzte Falte wird wieder geöffnet. Sie muss tief genug sein, dass der Rock mit der geöffneten Falte über den Po passt. 

Die Falten werden fixiert und der Bund mit einem schmalen, doppelt gelegten Stoffstreifen verstürzt. Die Nahtzugabe wird einmal flachgesteppt, der Streifen anschließend nach innen umgeklappt und 1 cm breit abgesteppt.

Die letzte Falte wird mit zwei Druckknöpfen geschlossen. (Ein genialer Verschluss, wie ich finde!)

Blick von oben auf den Rockverschluss: Eine Falte wird mit zwei Druckknöpfen geschlossen.

Zum Schluss wird die Rocklänge ausgeglichen, der Rocksaum versäubert und umgesteppt. 

Achtung: Da der Saum einen Bogen macht, ist nur ein schmaler Saum möglich (ca. 2 cm). Je breiter die Saumzugabe, desto schwieriger ist es, die Zugabe nach innen zu schlagen. Ich spreche aus Erfahrung.

Fazit

So schnell wie es sich anhört, war der Rock leider nicht fertig. Die Faltenverteilung, die gleichmäßige Rocklänge und der Saum haben mich ganz schön Nerven gekostet.

Und das T-Shirt?

Ja, das T-Shirt habe ich auch genäht. Ebenfalls nach meinem eigenen Schnitt, an dem ich immer noch arbeite, damit er möglichst vielen Frauen möglichst gut passt! Im Vergleich zum Originalschnitt habe ich den Ausschnitt etwas vergrößert und das T-Shirt etwas mehr tailliert.


Danke für's Lesen und bis bald!

    • Danke, Steffi!
      Musst Du’s Dir eben im Radio anhören! Dann kannst Du mich zwar nicht sehen, aber das Programm war auch toll 🙂

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